Für Schleusingen und Hinternah konnte ich die folgenden genealogisch relevanten Fakten zusammentragen.
15. Jahrhundert
1412
Schleusingen erhält Stadtrecht.
16. Jahrhundert
1533
Schleusingen erhält das Marktrecht.
1560
In diesem Zeitraum wird Caspar Triebel geboren, der als Waffenschmied in Hinternah lebt, und eine Familie gründet, deren Nachfahren (der „Waffenschmied-Hinternah-Linie“) bis mindestens ins 17. Jahrhundert in Hinternah und Schleusingen leben.
1570
Es beginnen die Kirchenbuchaufzeichnungen (Trauungen und Taufen) der St. Johannis Kirche für Schleusingen und Hinternah. Separate Kirchenbuchaufzeichnungen für Hinternah wurden erst ab 1662 geführt.
1571
In den folgenden 20 Jahren (1571-1588) heiraten in Schleusingen Caspar, Hans, Martha, Barbara,Dorothea, Christina und Hans Triebel. Es kann davon aus gegangen werden, dass sie Geschwister sind.
1574
SteffenTriebel aus Goldlauter heiratet in Schleusingen und gründet eine weitere Familienline in Schleusingen. Er hat wahrscheinlich einen Sohn Richard.
1577
Stiftungsurkunde des Schleusinger Gymnasiums.
1581
Oswald Triebel aus Suhl heiratet Else Weißler. Es sind keine Nachfahren bekannt.
1582
Wegen der gregorianischen Kalenderänderung folgt auf den 05.10.1582 direkt der 14.10.1582.
1588
Im Musterungsregister wird in Schleusingen ein Andres Triebel, mit Federspieß, geführt. In der Schleusinger Vorstadt wird Balizar Triebel, Caspar Triebel, mit Federspieß, Hans Driebel, mit Knebelspieß geführt [55].
17. Jahrhundert
1611
Die Bevölkerung Hinternahs ist von 180 Einwohnern um 1500 auf ca. 650 gewachsen. Um dieses Jahr wird in der Hinternah-Linie auch Jörg Triebel als Sohn des Caspar geboren. Er lebt auch als Waffenschmied in Hinternah.
1625
Im Juli wird Caspar Triebel Stammvater der Hinternah-Linie im Musterungsregister geführt [56] im September stirbt er. Drei Jahre später stirbt seine Frau und seiner Kinder Elisabetha (7 Jahre) und Paulus (5 Jahre).
1626
Thomas Triebel aus Schmiedefeld stirbt in Schleusingen. Es sind keine weiteren Familienmitglieder bekannt.
1630
Jörg Triebel heiratet am 31.11. Ursula Anschütz ebenfalls aus Hinternah. Er wird mit der Geburt seiner Kinder Catharina (*1631), Nicolaus (*1633) und Andres (*1637 +1638) zum Stammhalter der Hinternah-Linie. Jörg stirbt relativ Jung nur 8 Jahre nach seiner Hochzeit im Februar 1638.
1634
Während des Dreißigjährigen Krieges konnte der Stadtkommandant Ludwig Ernst Marschall beim Eintreffen der ersten kaiserlichen Truppen mit viel Verhandlungsgeschick die Stadt vor der Plünderung und Zerstörung durch die Kroaten des gefürchteten Generals Isolani retten. Diese nutzten jedoch Schleusingen als Winterquartier und zogen werraabwärts plündernd und brandschatzend bis in die Kuppenrhön [54].
1635
Elias Triebel, Schlosser aus Hirschbach, heiratet in Schleusingen und stirbt 3 Jahre später am 12.8.1638. Seine Tochter Anna stirbt im Juni 1647 und seine Tochter Margaretha am 19.08.1658 in Schleusingen.
1646
Bei der von der Kirche angeordneten Volkszählung nach dem 30-jährigen Krieg wurde nur die Familie des Eberhardt Triebel, Stammhalter der Schleusingen-Linie, mit seiner Ehefrau Ursula und drei Töchtern in der Schleusinger Vorstadt dokumentiert.
1662
Im November heiratet Nicolaus Triebel Bürger und Schneider in Schleusingen. In den Folgejahren werden mindestens 5 Kinder des Nicolaus geboren. Er kann kein Nachfahre des Eberhardts gewesen sein, da er sonst im Volkszählungsverzeichnis enthalten gewesen wäre.
1663
Im Juni heiratet Johann Triebel, Schultheiß und Hammerschmied wahrscheinlich aus Vesser, Margaretha Möller aus Schleusingen.
1679
Der große Brand an der Südseite des Marktes.
1681
Hans Caspar Triebel ein Musikant und Paußmann zu Königsberg in Franken heiratet Anna Margaretha Schütz aus Schleusingen. Hans Caspar ist PaulTriebels (+), Bürger und Seifen-Sieders in Suhl, Sohn.
1685
Johann Triebels (Schultheiß in Vesser) Wittwe Margaretha Triebel heiratet am 15.11.1685 in Schleusingen Andreas Dresßler einen Gastwirt aus Lichtenau.
18. Jahrhundert
1719
Schleusingen hat 238 bürgerliche Häuser.
1724
Am 19.11.1724 heiratet Catharina Triebel, jüngste Tochter des Johann Stephan Triebel aus Schmiedefeld geboren, Johann Georg Kühner.
1734
Catharina Triebel wird als Witwe im Erbhuldigungsregister der Untertanen und Vasallen geführt.
1746
Johann Adam Triebel aus Vesser und Teil der Mahlmüller-Linie heiratet das erste Mal in Schleusingen Johanna Maria Kern und gründet eine Familie. Er wird später Bürgermeister in Schleusingen.
1765
Der große Brand an der Südseite des Marktes.
1773
Der große Brand an der Nordseite des Marktes.
19. Jahrhundert
1876
Der große Brand in der Bertholdstraße, Walchstraße und Klosterstraße.
In Hinternah existierten in der 2. Hälfte des 16. Jh. zwei Eisenhämmer, der „Obere Hammer“ (auch der Streitleins Hammer) und der „Untere Hammer“ (auch der Appenfellers Hammer). Diese wurden wahrscheinlich im 17. Jh. vereinigt, da die Appenfeller Familie nur noch für einen Hammer Erbzins an das Schleusinger Amt zahlte [27]. Wer auch immer die steuern zahlte, musste der Arbeitgeber von Caspar Triebel und seines Sohnes Jörg Triebel gewesen sein. Beide lebten und arbeiten zwischen ca. 1575 und 1638 als Waffenschmiede in Hinternah.
Der vereinte Eisenhammer ging 1785 in den Besitz des Hammermeisters Keiner aus Vesser über, dessen Familie bereits den Hammer in der Vesser gekauft hatte. Es ist jedoch mehr als unwahrscheinlich, dass zu dieser Zeit noch Nachfahren des Jörg Triebel im Hinternaher Hammer arbeiteten, denn seine Familie hatte einen sehr schlechten Start ins 17. Jahrhundert.
Der Tod und das leidige Jahr 1628
Von Caspar, dem Stammhalter der Waffenschmiede-Linie, sind fünf Kinder bekannt, von denen die mittleren Drei bereits im frühen Kindesalter sterben. Zu dieser Zeit war das keine Seltenheit, jedoch reihten sich sich auch viele Erwachsene in die kurze Todesfolge ein:
Caspars Kinder: Johannes († 1621, 3 Jahre), Elisabetha († 1628, 7 Jahre) und Paulus († 1628, 5 Jahre).
Caspar selbst starb 1625 und seine Ehefrau 1628.
Glücklicherweise führten die beiden verbleiben Kinder Caspars den Namen Triebel zusammen mit Familie Anschütz weiter. Tochter Margaretha Triebel heiratet 1627 Johannes Anschütz und sein Sohn Jörg Triebel heiratet 1630 Ursula Anschütz. Die Ehepartner waren jedoch keine Geschwister. Jörg und Ursula bekommen drei Kinder und die Todesfolge nimmt ihren weiteren Lauf:
Sohn Andres († 1637, 1 Jahr)
Jörg selbst stirbt nur acht Jahre nach seiner Hochzeit († 1638).
Ursula stirbt weitere 8 Jahre später († 1646).
Nachdem die Kinder Catharina und Nicolaus bereits viele Jahre ohne Ihren Vater aufwachsen mussten, sind sie nun Vollwaisen.
Teenager-Waisen im Dreißigjährigen Krieg
Bei der von der Kirche angeordneten Volkszählung nach dem Dreißigjährigen Krieg [1] im Jahr 1646 werden die Geschwister Catharina und Nicolaus Triebel nicht erwähnt. Die einzige Erwähnung des Namens Triebel ist die Familie Eberhardt Triebel („Schleusingen-Linie“) in der Schleusinger Vorstadt. Die Verzeichnisse der Stadt Schleusingen, Schleusinger Neundorf und Hinternah enthalten keine Einträge mit dem Namen Triebel.
Die Geschwister haben aber überlebt. Zur Zeit der Volkszählung waren sie um die 15 Jahre alt. Es ist möglich, dass sie in einer Familie in Schleusingen untergekommen sind, denn hier werden im Gegensatz zu Schleusinger Neundorf, Schleusinger Vorstadt und Hinternah die Waisen, Mägde und Knechte nicht namentlich geführt. Catharina heiratet im August 1658 Jörg Wagner in Schleusingen und Ihr Bruder hat sich vom „Sartor“ (Flickschneider bzw. Ausbesserer) zum Schneider entwickelt und heiratet am 23.11.1662 in Schleusingen. Nicolaus bekommt mit seiner Frau Elisabetha fünf Kinder.
Derzeit enden die Nachforschungen zur „Waffenschmied-Linie“ bei dieser Generation Ende des 17. Jahrhunderts. Der komplette Stammbaum kann hier eingesehen werden.
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